Backsteinarchitektur in Klaipeda

Kareivinės, Kompleksai, Pastatai, Klaipėda

Klaipėda (ehemals Memel) ist nach seinem Gründungsdatum eine der ältesten Städte auf dem Territorium des jetzigen Litauens; die ältesten Backsteinbauten (abgesehen von der Burgbefestigung) werden jedoch erst auf das 16. Jh. datiert. Wegen der Sicherheit der Burg galt bis ins 16. Jahrhundert ein Verbot, in Memel Mauerbauten zu errichten. Das Verbot und die Bodeneigenschaften waren ausschlaggebend, warum die Fachwerkarchitektur bis in die Mitte des 19. Jh.s dominierte. Die Stadt veränderte sich grundlegend nach dem großen Stadtbrand von 1854, als die gesamte Altstadt und ein Teil der Vororte niederbrannten. In der Baupolizeiverordnung von 1855 steht, dass die Häuser und Speicher ausschließlich als Mauerwerk gebaut werden sollen. In der zweiten Hälfte des 19. Jh.s stieg die Zahl der neuerrichteten öffentlichen Bauten rasant, die sowohl von der Stadt, als auch vom Staat finanziert wurden. In dieser Zeit entstanden auch viele private Häuser aus rotem Ziegelstein.

In der Umgebung von Klaipėda ist reichlich Lehm vorhanden, so dass er schon sehr früh als Baustoff zum Einsatz kam: Für die Fußböden brauchte man festgestampften Lehm, für die Ausfachung der Holzfachwerkhäuser verwendete man eine Lehm-Mischung mit gehäckseltem Stroh, später wurden getrocknete und gebrannte Ziegel verwendet. Die Ziegel wurden in Klaipėda und auf den umliegenden Gutshöfen hergestellt und auch aus den Niederlanden, Deutschland und Schweden geliefert. Im 19. Jh. und bis zum Anfang des 20. Jh.s wurden rote und gelbe Back- sowie Klinkersteine verwendet. Die Größe der Ziegel variierte, denn erst 1867 wurde die einheitliche Ziegelgröße (25x12x6,5) in Preußen festgelegt.

Koautorin Rasa Miuller, Referentin und Koautorin Laurencija Budrytė-Ausiejienė.

Die Länge der Route beträgt 8,2 Kilometer; sie dauert 2-3 Stunden als Rundgang und 1-1,5 Stunden als Fahrradtour (die Besichtigung der Museen ist nicht in die Zeit mit eingerechnet).

Komentarai (0)