Der Palast des Guts der Fürsten Oginskiai

Koordinaten: 55.918097 21.844279

Objektadresse: Parko Strasse 1, Plunge, Litauen

Gemeinde: Bezirk Plungė

Der Palast des Guts der Fürsten Oginskiai Der Hof von Plungė mit dem Städtchen desselben Namens und umliegenden Vorwerken, die sich im Gouvernement Kaunas befanden, wurden am 21.Februar 1873 aus dem staatlichen Beraters Platonas Aleksandrovičius Zubovas vom Fürsten Mykolas Irenejevičius Oginskis gekauft. Das Gebäude des Palastes des Guts sah damals so schlecht aus, daß der neue Eigentümer dort gar nicht wohnen wollte. Deshalb baute er in demselben Jahr neben dem alten Palast den neuen Palast. Der im Neorenaissance-Stil gebaute Palast wurde vom deutschen Architekten Karl Lorenz entworfen. Im staatlichen Zentralarchiv Litauens wurden Anschläge der Arbeiten der Inneneinrichtung des Palastes gefunden, nach denen man feststellen kann, daß für den Bau des Palastes etwa 50 000 Silberrubel ausgegeben wurden. Der Palast des Gutes Oginskiai wurde sehr prunkvoll eingerichtet. Das Innere des Palastes wurde von den Meistern der Werkstätte von Kazimieras Someras Stiukas aus Warschau dekoriert. Der Fürst M. Oginskis hatte im Palast etwa 100 Porträts der Verwandschaft Oginskiai gesammelt, die von berühmten Malern gemalt wurden, Marmorbüsten sowie sonstige wertvolle Kollektionen der Kunstwerke, reiche Bibliothek rarer Druckschriften, archeologische Funde, Waffen, numismatische Kollektionen. Nach dem Tod des Fürsten Mykolas Oginskis im Jahre 1902 kümmerte sich um das Gut von Plungė seine Frau Fürstin Marija Skuževska Oginskienė. Als der Erste Weltkrieg angefangen war, besetzten die Deutschen das Gut und die Fürstin 1915 reiste nach Polen. Einige Jahre wohnten dort nach der Vollmacht der Fürstin die Angestellten des Gutes. In den Jahren des Unabhängigen Litauens wurde der Befehl erlassen, nach dem die Gutsbesitzer innerhalb von einem halben Jahr in ihre Güter zurückkehren mussten, im anderen Fall würden ihre Grundstücke und Vermögen nationalisiert. M. Oginskienė kehrte nach Plungė nicht zurück und ihr Gut fiel an die Selbstverwaltung von Plungė. 1919 wurde im Palast die vierklassige „Saulės“ Mittelschule geöffnet, die 1925 zum Gymnasium wurde. Seit 1920 gab es in diesem Palast die Landwirtschaftsschule, 1934 wurden beide Schulen anderswohin versetzt, weil das Artillerieregiment in den Palast versetzt wurde, hier wurden die Wohnungen für die Offiziere eingerichtet. In den Jahren des Zweiten Weltkriegs brannte das Gut nieder und wurde bis 1956 unbenutzt. 1953 beschloß das Ministerium für Landwirtschaft hier das Technikum der Landwirtschaft von Rietavas zu versetzen, deshalb wurde mit der Renovation des Gebäudes angefangen. Nach der Restauration wurde im Palast das Technikum für Bau gegründet, das 1966-1990 funktionierte. 1994 wurde hier das Kunstmuseum Niederlitauens eingerichtet.

Quellen: Kunstmuseum Niederlitauens / verfasst von D. Mukienė, V. Turskytė, S. Beržonskaitė. – Vilnius, 1997. – S. 8.
Šimtmečių takais / E. Ravickienė. – Plungė, 1997. – S. 94. Mūsų Lietuva/verfasst von B. Kviklys. – 2. Ausgabe (Fotografien). – Vilnius: Mintis, 1992. – B. 4, S. 73.

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