Das Gebäude in der Baltikalnio Str. 12

Koordinaten: 55.706861 21.145425

Objektadresse: Baltikalnio Str. 12, Klaipeda, Litauen

Gemeinde: Klaipėda

In diesem Haus (ehem. Butsargių 2) wohnte die Schriftstellerin Memellands Ieva Simonaitytė 1925–1931.  Hier schrieb sie den Roman Aukštujų Šimonių likimas. Die Schriftstellerin selbst nannte das Haus als Spelunke, die sie auch in ihrem Werk Ne ta pastogė beschrieb. Das Gebäude ist erhalten geblieben. Am Haus hängt die Gedenktafel an die Schriftstellerin.  

Ieva Simonaitytė wurde am 23.Januar 1897 im Kirchdorf Wannaggen (lit. Vanagai), im Bezirk Klaipėda geboren. Mit fünf Jahren wurde sie an der Knochentuberkulose krank, deshalb konnte sie die Schule nicht besuchen. Die Mutter lehrte sie lesen und schreiben. In der Jugend ging sie sich auf den Stöcken stützend und so musste sie arbeiten: fremde Gänse weiden, kleine Kinder beaufsichtigen. Die Quelle des Schaffens der Schriftstellerin ist die Erfahrung des Lebens, Lesen der Bücher, Beobachtung der Umgebung und besonders der Natur. 1912–1914 ließ sich I. Simonaitytė im Sanatorium von Angerburg in Deutschland (heute Węgorzewo, Polen) behandeln. Von dort kehrte sie mit stärkeren Kräften zurück. Sie betrieb das Handwerk der Schneiderin, zog sich in die litauische Tätigkeit ein: arbeitete im Verband der litauischen Jugend von Vanagai Eglė, stand in der Zusammenarbeit mit der Zeitschrift  Tilžės keleivis zusammen und in der anderen litauischen Presse Kleinlitauens. 1921–1938 wohnte und arbeitete die Schriftstellerin in Klaipėda.
I. Simonaitytė arbeitete in verschiedenen Anstalten in Klaipėda: im Konsulat Litauens, als Korrektorin in der Druckerei Rytas, in der Redaktion Prūsų lietuvių balsas, im Direktorium Memellands, später als Maschinenschreiberin und Übersetzerin im Büro des Landtages. Sie besuchte die abendliche Kommerzschule, wo sie die Buchhaltung und Stenografie lernte. Wohnend in Klaipėda schrieb sie die Romane Aukštujų Šimonių likimas und Vilius Karalius. Für den Roman Aukštujų Šimonių likimas wurde ihr 1935 ein staatlicher Preis zuerkannt. Seit 1936 widmete sich I. Simonaitytė nur der literarischen Arbeit, ihr wurde die Rente zugewiesen. 1938–1939 ließ sich die Schriftstellerin in der Schweiz behandeln. Als sie aus der Schweiz zurückgekehrt war, wohnte sie kurz in Telšiai, später in Kaunas, seit 1963 bis zum Tode wohnte I. Simonaitytė in Vilnius. Die Schriftstellerin ist am 27. August 1978 in Vilnius gestorben. Sie wurde im Friedhof von Antakalnis beerdigt.

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