Das Hotel von Blode

Koordinaten: 55.311074 21.010362

Objektadresse: Skruzdynės Strasse 2, Nida, Litauen

Gemeinde: Neringa

Im östlichen Teil der Siedlung der Nida-Fischer, in Skruzdynė, gründete Friedrich Blode im Jahr 1867 ein Gästehaus, in dem sich viele Künstler aufhielten. Friedrich Blode, oft aus Mangel an Geld in den Taschen seiner Gäste, erlaubte ihnen mit Gemälden zu bezahlen. Später wurde im Gästehaus eine besondere Kunsthalle mit vielen Gemälden derjenigen Künstler, die hier gewohnt hatten, errichtet.
Im Jahr 1885 hat Herman Blodė das Hotel des Vaters übernommen und ist im Laufe der Zeit zu einem berühmten „Künstlerpatron“ geworden. In seiner berühmten „Veranda der Künstler“ versammelten sich die ersten Maler zumamüsanten Beisammenseinund ernsthaften Gesprächen. Nach und nach entdeckten immer mehr Künstler die Schönheit der Kurischen Nehrung und Nidaund sowurde das Hotel von Herman Blode um das Jahr 1890 zum Zentrum der Künstlerkolonie von Nida. Auf der „Veranda der Künstler“ versammelten sich nicht nur Maler, sondern auch Schriftsteller, Komponisten, Musiker und Schauspieler. Die zahlreichenEinträge in den Gästebüchern sind Beleg für die Künstlergemeinschaft, die hier zu Gast war: Ernst Bischoff-Culm, Walther Heymann, Max Pechstein, Lovis Corinth, Sigmund Freud, Thomas Mann, Hans Beppo-Borschke, Karl Schmidt-Rottluff.
Im Jahr 1923 wurde der nördliche Teil der Kurischen Nehrung Litauen zugeteilt. Kurz danachkamen die wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Herman Blode musste über die Schließung des traditionsreichen Hotels nachdenken. Während dieser Ereignisse erkrankte Herman Blode und Ernst Mollenhauer übernahm allmählich das Haus der Künstler, das schon außerhalb der deutschen Grenzen bekannt war. Herman Blode starb im Jahr 1934. Er wurde auf dem alten Fischerfriedhof von Nida beigesetzt.
Im Jahr 1944, als sich die Front der Stadt Nida näherte, wurden um das Hotel von Herman Blode die Schützengräben ausgehoben, in den Zimmern und Sälen wurden die Soldaten und Flüchtlinge, die durch das zugefrorene Kurischen Haff entkamen, untergebracht. Das gesamte Dorf wurde evakuiert, mit Ausnahme der Fischer, die zur Armee gerufen waren. Die Schätze des Ateliers und die Sammlung gingen in der zur Badestube der sowjetischen Soldaten verwandeltem Atelier in Flammen auf. Das alte Familienhaus von Herman Blode (das Zentrum der Künstlerkolonie von Nida), das seit dem Jahr 1867 stand, wurde Anfang der 1970er Jahre abgerissen. Dieser Platz wurde für ein anderes Gebäude gebraucht. Von dem schönen, gepflegten Sitz der Künstler ist nur ein drastisch veränderter südlicher Flügel geblieben.
Heute (2018) ist an diesem Platz das Hotel „Nidos Smiltė“. Im Hotel befindet sich das Museum von Herman Blode. Im Museum werden die Informationen und Fotos zur Geschichte des Hotels vorgestellt.

Vorbereitet im Jahr 2018

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