Das Haus von Viktoras Miliūnas in Nida

Koordinaten: 55.307901 21.006483

Objektadresse: G. D. Kuverto Strasse 6, Nida, Litauen

Gemeinde: Neringa

Viktoras Miliūnas (1916–1986) kaufte 1961 einen Teil eines Fischerhauses in Nida. Von da bis 1986 lebte und arbeitete er den ganzen Sommer über in Nida.
Der Schriftsteller (Dramatiker, Prosaist), Übersetzer und Chronist von Nida, Viktoras Miliūnas, wurde am 16. Februar 1916 in Blantyre (Schottland) geboren. Das Kurische Haff, das Meer, das Leben der Einheimischen in Nida, ihre Träume und Misserfolge, dramatischen Schicksale und ihr Alltag waren die Hauptthemen der Werke des Schriftstellers, denen er ein Vierteljahrhundert bis zum Sonnenuntergang seines Lebens treu war. Bei der Inspiration setzte er sich an den Tisch im kleinen Arbeitszimmer und vertraute seine Gedanken und Beobachtungen dem Papier an. Die Werke von V. Miliūnas spiegelten das Leben von Neringa wie ein Spiegel wider. V. Miliūnas starb am 9. November 1986 in Vilnius.
Der Sohn des Schriftstellers Kęstutis Miliūnas erinnert sich an ihn als an einen interessanten Geschichtenerzähler, einen wahren Nida-Psychologen, der bei den Einheimischen hohes Vertrauen gewonnen hat – sie sind zu ihm gekommen, um getröstet zu werden, einen Rat zu holen, um Hilfe zu bitten oder einfach, um gemeinsam die Zeit zu verbringen. Obwohl, wie Kęstutis sagte, der Schriftsteller anfangs sehr zögerte, ein Haus in Nida zu kaufen. Aber die Ehefrau hat das letzte Wort gesprochen und die Familie des Schriftstellers kaufte die Wohnung. Seit dem kamen Kęstutis und sein Vater kurz nach Ende des Schuljahres ans Meer an. „Die Mutter kam für einen Monat, wenn sie Urlaub hatte, und ich mit dem Vater verbrachte den gesamten Sommer in Nida. Der Vater war ein wunderbarer Geschichtenerzähler, wir gingen durch die Wälder spazieren und er erzählte verschiedene Geschichten, und ich, das Kind, hörte ganz begeistert zu“, erinnert sich K. Miliūnas.
Laut dem Sohn des Schriftstellers hatte V. Miliūnas die Gäste gern und ihre Wohnung in Nida war voll von ihnen. Das Schriftstellerhaus (das Haus wurde damals so genannt) besuchten Kazys Saja, Albinas Žukauskas, Algimantas Baltakis, Juozas Miltinis und andere Intellektuelle des Landes. Das Zuhause des Schriftstellers strahlte immer außergewöhnliche Wärme aus. Die Fischer von Neringa besuchten auch gern das für seine Gastfreundlichkeit berühmte Haus des Schriftstellers und während dieser Besuche schenkten die Einheimischen V. Miliūnas ihre Geschichten.
Die Sammlungen der Erzählungen „Die erste Liebe oder das Verbrechen“ (1968), „Der Schwarze Fluss“ (1970), „Die Hochzeit in Paris“ (1973), „Die Liebe und der Hass“ (1976), „Das Spiel ohne Regeln“ (1981), „Das Picknick in Grabšto ragas“ (1985) und „Das Konzert im Museum“ (1985) schildern farbenfrohe Bilder aus dem häuslichen Leben der Fischer von Neringa. Es werden einfache, aber dramatische Geschichten erzählt, man vertieft sich in die Essenz der menschlichen Beziehungen.
Im August 1990 wurde am Haus des Schriftstellers Viktoras Miliūnas in Nida eine Gedenktafel aus Eiche „Für den Chronist von Nida“ enthüllt, die vom Künstler Eduardas Jonušas, ebenfalls aus Nida, geschaffen wurde.

Vorbereitet im Jahr 2018

No Images

Loading Maps