Friedrichpassage

Koordinaten: 55.707010 21.138003

Objektadresse: Tiltų Strasse 26a, Klaipeda, Litauen

Gemeinde: Klaipėda

1692–1722 befand sich neben Klaipėda am linken Ufer der Alten Dangė die Friedrichstadt, die den Namen vom Preußischen König Friedrich I. erhielt. Sie hatte ihr eigenes Wappen, ihre eigene Flagge und den Ältesten. Den Anfang der Friedrichstadt gaben die Gehöfte, die sich im Besitz der Burg entlang der Alten Dangė befanden. 1540 werden schon sechs Gehöfte fixiert. Die neue Straße wurde als Ledergasse genannt. Neben Fischer wohnten hier auch die Lederbearbeiter, später ließen sich hier die anderen Handwerker, die die Burg bedienten, Burgbeamten und Soldaten nieder. 1589 wohnten hier die Eigentürmer von 46 Gehöften. In der Vorstadt ließen sich auch die Leute nieder, die kein Recht hatten, in der Stadt zu leben: Fremden, Soldaten, Schankwirte und Handwerker der sogenannten schmutzigen Berufe wie Barbiere, Saunaarbeiter und Friseure.
Als 1627–1629 angefangen wurde, die Stadt Klaipėda mit den Schutzanlagen umzugeben, gelang es, in das befestigte Territorium nicht nur Klaipėda, sondern auch ihre südliche Vorstadt einzuschließen. Ab der Mitte des 17.Jh., besonders wenn es schon vorgesehen wurde, die Alte Dangė zuzuschütten, bot Klaipėda, die südliche Vorstadt anzuschließen, aber die Regierung benahm sich 1692 anders.
Zwei Städte, die sich eine nebeneinander befanden, existierten nicht lange. Bei der Reorganisation der Verwaltung der Städte in Preußen, wurden die beiden Städte 1722–1723 zu einer Stadt zusammengeschlossen. Der Name der Friedrichstadt wurde noch eine lange Zeit benutzt: diesen Namen hatte nicht nur der Bezirk der Stadt, sondern auch der Marktplatz, die Grundschule u.a.
Anders als in der Altstadt ist hier die freie Bebauung der Quartale und freier Plan der Auslegung von Gebäuden kennzeichnend. Dieses Territorium formierte sich stufenweise, ohne vorläufigen Plan. Das Straßennetz wurde an der Altstadt angepasst. Diese Unterschiede der Friedrichstadt sind auf dem Territorium zwischen der Didžioji Vandens Straße und des alten Marktplatzes noch heute sichtbar. Die Quartale unregelmäßiger Formen, nicht immer zusammenpassende Straßenachsen sind hier kennzeichnend.
Nach dem Großen Brand in 1854 blieben mehrere Gebäude aus dem Ende des 18.Jh. in der Friedrichstadt. Das sind die Speicher der Fachwerkkonstruktion (Daržų/Bažnyčių Str., Aukštoji Str.), Mauergebäude mit den Elementen der Barockarchitektur (Didžioji Vandens Str., Vežėjų Str., Daržų Str.). Bis heute (2017) sind in diesem Stadtteil einige Innenhöfe in der Form einer Passage erhalten geblieben, die von der inneren Bebauungsstruktur ehemaliger Grundstücke zeugen.
2006 öffnete an diesem Ort (Tiltų Str. 26A) die Tür die von den Städtern und Gästen beliebte Passage verschiedener Cafés, der auch der Name von Friedrich verliehen wurde.

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