Steintorstrasse (Kūlių vartų Str.)

Koordinaten: 55.706738 21.140142

Objektadresse: Steintorstrasse (Kūlių vartų Str.), Klaipeda, Litauen

Gemeinde: Klaipėda

Das Stadttor spielte im Mittelalter eine wichtige Rolle. Es schützte die Stadt nicht nur vor den Feinden, sondern auch vor den Räubern, außerdem half es den Handel leichter kontrollieren. Schon seit dem 13.Jh. wird in den historischen Quellen das Tor von Memel/Klaipėda erwähnt. Die wichtigsten Tore waren drei Tore:  Brückentor, Libauertor und Steintor.
Nachdem man das Steintor passiert, verzweigt sich der Weg in zwei Richtungen: der linke Weg führte entlang der heutigen Bangų-Strasse zur Wassermühle zum heutigen Mühlenteich (ehem. Trinyčių), der rechte Weg schlängelte sich in Richtung Sendvaris, von dem man in Richtung Prökuls, Tilsit oder Niederlitauen fahren konnte.
Der Hauptteil des Steintors wurde 1820 abgerissen und endgültig in der ersten Hälfte des 20.Jh. abgebaut.  
Vor dem Krieg herrschte das Leben in der Steintorstrasse. Hier gab es Wohnhäuser, Schenken, Läden, Werkstätten der Handwerker, stand das eindrucksvolle Gebäude mit einem Türmchen der Grafen Tyszkiewicz, Memeler Aktien-Brauerei und die Speicher. In der Steintorstrasse gab es das Krankenhaus des Kreises Klaipėda.     
Die Steintorstrasse sieht heute schon anders aus. Mehrere Gebäude wurden während des Zweiten Weltkriegs oder in der Sowjetzeit zerstört. Die alten Memeler erinnern sich noch daran, wie in der Sowjetzeit (etwa 1945–1947) das noch gut erhaltene und als Schmuck der Straße geltende Türmchen von Tyszkiewicz abgebaut wurde. An diesem Ort steht heute die Skulptur Neringa, deren Bildhauerin Dalia Matulaitė ist.
Eine Zeit lang wohnte in der Steintorstrasse die Schriftstellerin Memellands Ieva Simonaitytė. 1921 kam sie in das von den Franzosen verwaltete Memel an und war damals noch eine junge unbekannte Schriftstellerin, sie wohnte bei ihren Bekannten und Verwandten. Die Schriftstellerin erwähnt oft in ihrer autobiographischen Erzählung „Das unvollendete Buch“ die Steintorstrasse, weil ihr Leben in der Jugend sehr oft an diesem Ort verging.  
1921 wohnte sie bei ihrer entfernten Verwandten Marė Jokamaitytė, die den Arbeiter Endrat heiratete und unweit des Friedrichsmarkts in der Steintorstrasse wohnte. Aber sie konnte die Beleidigungen des ständig besoffenen Endrat nicht ertragen und sie zog schnell aus dem Haus der Verwandten aus.  Später mietete I. Simonaitytė das Zimmer in der Steintorstrasse bei der Witwe Gertrud Nieswand.   
Keines von diesen Gebäuden wurde erhalten geblieben.

Verwandte Routen

No Images

Loading Maps