Wintergarten des Guts von Kretinga

Koordinaten: 55.900005 21.248587

Objektadresse: Vilniaus Str. 20, Kretinga

Gemeinde: Bezirk Kretinga

Um 1875 ließ sich der Graf Juozapas Tiškevičius einfallen, zwei separate Gebäude des Palasts des Guts von Kretinga mit dem Gebäude der Orangerie zu verbinden, in dem er den Wintergarten einrichtete. Die Orangerie war dreistöckig, 16 m hoch, hier wuchsen verschiedene exotische Pflanzen, wurden kleine Wasserbecken eingerichtet, die durch die Kanäle verbunden sind, über die die Brücken gebaut wurden, dekorative Fische wurden gezüchtet. Über den Becken quellten zwei Springbrunnen, und zwischen ihnen fiel der Wasserfall von dem zweiten Stock durch die Felsen auf den dritten Becken. Unten wurde der Wintergarten von künstlichen Felsen und Gesteine umgeben.  Aus dem Roten Meer wurden lebedige blaue Korallen hierhergebracht. Im größten Felsen wurden die Besucher an Abenden kostenlos bewirtet, die meistens aus Klaipėda, Tilsit, Königsberg ankamen, auch die Urlauber aus Palanga. Hier konnten auf einmal bis zu hundert Leute Platz finden. Dieser Wintergarten war der größte unter den damaligen im privaten Besitz befindenden Orangerien in Europa.
Die Orangerie war durch drei elektrischen Bogenlampen beleuchtet. Für die Erzeugung der Elektroenergie baute der Graf Juozapas Tiškevičius die Elektroturbine, die durch das Wasser des Herbstschauers gedreht wurde, und im Winter  – durch Dämpfe, die der riesige Wasserofen, der mit Holz oder Torf gehitzt wurde, produziert wurden. Später wurden die Bogenlampen durch die Glühlampen ersetzt.
1910–1912 rekonstruierte Aleksandras Tiškevičius den Wintergarten (verminderte), pflanzte neue rare Pflanzen. 1915 litt die Orangerie durch den Brand. 1940 vernichteten die im Palast wohnenden Rotarmisten alle Pflanzen, gründeten das Krankenhaus, den Speisesaal, später – Pferdeställe im Wintergarten. Bei der Heizung der Pferdeställe verrußten seltene schöne Korallen. Die Wände der Korallen wurden unverbesserlich durch die Kalke verdorben, als die Ruße aufgehellt wurden.  
In den Nachkriegsjahren ließ sich im Gut die Verwaltung der Sowjetwirtschaft und das Wirtschafts-/Produktionszentrum von Kretinga nieder, der Wintergarten wurde zum Düngerlager verwandelt, später – zum Sportsaal der Schule, zum Treibhaus. 1991 wurde der Palast des Grafen Tiškevičiai mit dem Wintergarten dem Museum von Kretinga übergeben. Zur Zeit wachsen in der Orangerie 580 Arten von Pflanzen, insgesamt 3 800 Pflanzen.
1972–1988, 2000–2001 sowie 2011 wurde der Wintergarten restauriert.
Ab 1993 befindet sich in der Orangerie das Cafe „Beim Grafen“. Hier werden die Musikabende veranstaltet, bekannte Interpreten des Landes geben Konzerte. Hier gab es das erste Cafe des Landes, das sich in den Räumen des Museums niederließ.
Jedes Jahr wird der Wintergarten von mehr als 80 Tausend Besuchern besucht.
Das ist das staatlich geschützte Objekt der Kulturerbe und gehört dem Komplex des Gehöftes des Guts von Kretinga an.

Quelle: www.kretingosenciklopedija.lt

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