Teiche des Gutsparks von Kretinga (I)

Koordinaten: 55.900421 21.248866

Objektadresse: Kretinga, Litauen

Gemeinde: Bezirk Kretinga

Im Gutspark von Kretinga, auf der Fläche von 8 ha, sind drei Teiche erhalten geblieben, die im Tal des Flüsschens Dupulčio eingerichtet sind.

Unter Verwaltung des Guts von Grafen Tiškevičiai wurden drei Kaskadenteiche im nördlichen Teil des Parks 1878–1880 nach den Entwürfen des Feldmessers Jonas Šostakas eingerichtet: das Wasser lief auf den Kaskaden aus dem dritten in den zweiten Teich, aus diesem – in den ersten Teich.

Der erste Teich ist der älteste Teich des Gutsparks und befindet sich hinter dem Palast des Guts, nicht weit vom Zusammenfluß von Akmena (Danė) und Dupultis, auf dem Damm dieses Teichs geht die heutige Vilniaus Strasse. Das erste Gehöft des Guts von Kretinga gründete sich im 16.Jahrhundert, damals wurde neben ihm das Flüsschen gedämmt. Damals wurde der Teich für wirtschaftliche Bedürfnisse bestimmt: das Wasser drehte die Mühlsteine der neben gebauten Mühle, im Teich wurden Fische gezüchtet.

Juozapas Tiškevičius befahl den ersten Teich zu reinigen und zur Repräsentationszone zu verwandeln: am Abhang des rechten Ufers wurde die Mauergrotte aus großen Steinen eingerichtet, zu der die Bogenbrücke mit durchbrochenen Geländern vom Palast führte. Die Brücke und der Felsen des Wasserfalls wurden während der Familienfeste der Grafen oder der Ankunft ehrenhafter Gäste die ganze Nacht über beleuchtet.

Am demselben Ufer, am Weg von Salantai, ragt das Bergchen empor, das für den Rundschau des Teichs und des Guts bestimmt ist. Am südlichen Ufer des Teichs, nicht weit vom Palast, wurde die Halbinsel durch einen Altan, der an einen großen Pilz erinnerte, geschmückt.
1878 gründete der Graf Juozapas Tiškevičius am ersten Teich das erste Wasserkraftwerk in Litauen (ein der ersten im Russischen Kaiserreich), das am Anfang nur den Palast beleuchtete. Das Wasser der Teiche drehte damals die Mühlsteine der Wassermühle, die Anlagen der Werkstätte der Tischler, die Dreschmaschine.

Zwischen dem ersten und dem zweiten Teich wurde der Spazierungsweg eingerichtet, auf dem auch die Kutschen fuhren.

1925 wurde ein Teil des Bodens des Guts von Kretinga bei der Durchführung des Bodenreforms an die Bauer verteilt, der restliche Teil wurde verstaatlicht. Die zurückgegangenen Einkommen von Aleksandras Tiškevičius beschwerte die Pflege des Gehöftes des Guts, besonders des Parks. Ungepflegte, überflutete Teiche haben die Dämme durchbrochen und das System der Kaskadenteiche mit dem Wasserfall zerstört. Bei der Rekonstruktion blieben keine Kaskaden.

1958 wurde der Park zum vom Staat geschützten Naturdenkmal erklärt.
Die Ufer der Teiche sind auch noch heute beliebte Spaziergangsorte für die Einwohner der Stadt Kretinga und die Gäste der Stadt.

Quelle: Kretingos enciklopedija

Verwandte Routen

No Images

Loading Maps