Gutspark von Kretinga

Koordinaten: 55.899380 21.247767

Objektadresse: Vilniaus Strasse 20, Kretinga, Litauen

Gemeinde: Bezirk Kretinga

Am Anfang des 16.-17. Jahrhunderts war das Gut von Kretinga von kleiner Grünanlage umgeben, die vor den Seewinden schützte und den Schatten anbot. 1778 befahl Ignotas Jokūbas Masalskis im südwestlichen Teil des Guts vor dem Palast einen großen Garten der Obstbäume anzulegen und den Weg vom Gut bis zur Kirche mit den Linden zu bepflanzen. Ab 1795 weiteten die Grafen Potockiai, die das Gut verwalteten, den Garten der Obstbäume aus. Am Anfang des 19.Jahrhunderts, in den Zeiten von Zubovai, wurde mit der Bildung des Landschaftsparks zwischen dem Palast und Garten abgeschlossen, der im Jahre 1839 zusammen  mit den Parken in Gargždai, Plungė, Rietavas und Šateikiai als der schönste im englischen Stil geplante Landschaftspark in der Umgebung von Telšiai anerkannt wurde.

1879 lud der Graf Juozapas Tiškevičius die besten Meister aus Ausland ein, um den Park umzugestalten und ihn zu pflegen. Neben den Gebäuden des Palasts wurde der Garten im französischen Stil angelegt, auf der anderen Seite des Palasts – der Park im englischen Stil mit den Teichen: Johann Larass, einer der besten Parkarchitekten, der in West- und Ostpreußen arbeitete, bereitete zwei Skizzen der Grünanlagen des Parks des Guts von Kretinga vor. Liudvikas Haidukas, der aus Ungarn stammende Musikant des Palastes, der das Studium des Gartenbaus in Deutschland abgeschlossen hat, gestaltete den Repräsentationsteil des Parks um, der sich vor dem Palast befand, schaffte die Anpflanzungen, Blumengärten. Es wird gemeint, daß sich auch der französische Landschaftsarchitekt  Édouard André zur Umgestaltung des Parks beitragen konnte.

Der Park erhielt die Züge, die den Parken des französischen Stils kennzeichnend sind, hatte den geometrischen Plan, mit den Alleen kleinblättriger Linden wurde in 4 Rechtecke geteilt, in deren Mitte je ein mit Skulpturen geschmückter Springbrunnen eingerichtet wurde. In der Mitte des Parks, wo sich die Alleen verbinden, stand ein großer hölzerner Altan mit dem kuppelförmigen Dach, das mit hoher Spitze endet. In der Parterre wurde der Blumengarten im französischen Ornamentstil, Rosengarten angelegt, der Springbrunnen, unter der Kastanie ein Altan eingerichtet. Im Sommer spielten in den Altanen die Kosaken, und 1882-1891 – Orkester des Palasts.

Auf die Sorge des Eigentümers des Guts Juozapas Tiškevičius wurden drei Kaskadenteiche und fünf Springbrunnen im Nordteil des Parks nach den Entwürfen des Feldmessers Jonas Šostakas eingerichtet, der sechste – im Wintergarten, die Kompositionselemente des Parks wurden  buvo vervollkommnet, der Garten angelegt und erweitert. Man nimmt an, daß der französische Landschaftsarchitekt  Édouard André zum Aufblühen des Parks beitragen konnte.

Im Park züchteten Tiškevičiai die Weinbergschnecken, zwischen dem ersten und dem zweiten Teich wurde das Fasanenhaus eingerichtet, in dem die Fasanen gezüchtet wurden.

Der Park und der Garten der Obstbäume wurden als Sommergarten genannt, hier konnten einfache Städter spazierengehen und sich erholen. Der Park hatte repräsentative Bedeutung: der Gouverneur von Kaunas besuchte den Park, im Sommer kamen hier die Sommergäste aus Ostpreußen und den Kurorten von Palanga, weil der Park des Guts von Kretinga der einzige Park nicht weit vom Meer war (bis 1893-1897, bis der Park des Guts von Palanga gegründet wurde). Ende des 19.Jahrhunderts – Anfang des 20 Jahrhunderts wurde der Park des Guts von Kretinga als ein der schönsten Parken nicht nur in Niederlitauen, sondern auch in Westeuropa anerkannt.  

1925 wurde ein Teil des Bodens des Guts von Kretinga bei der Durchführung des Bodenreforms den Bauern verteilt, andere Grundstücke wurden verstaatlicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ sich im Gut das Sowchos von Kretinga nieder, wurde der Gutspark beträchtlich abgeholzt, alte Bäume vernichtet.

Ab 1992 funktioniert das Museum von Kretinga im Palast des Guts, das sich auch um die Pflege des Parks kümmert.  

Das ist das vom Staat geschützte Objekt der Kulturerbe und gehört dem Komplex des Guts von Kretinga an.

Quelle: Kretingos enciklopedija

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