Skulpturenkomposition “die Welle” als erinnerung an M. Reisgys und seine Familie

Koordinaten: 55.723964 21.124128

Objektadresse: Herkaus Manto Strasse 84, Klaipeda, Litauen

Gemeinde: Klaipėda

Im Universitätsstädtchen befindet sich die Skulptur “Die Welle”, die an Martynas Reisgys, den Präsidenten Kleinlitauens und seine Verwandtschaft gewidmet ist. Die Autoren der Skulptur aus Stahl, Schwarzmetall und Granit sind der Architekt Gintas Reisgys (das ist seine erste Skulptur auf dem Land der Vorfahren) und der Künstler aus Klaipėda Vytautas Karčiauskas.
Martynas Reisgys wurde 1886 im Gehöft des landarmen Feldbauers im Dorf Venckai geboren. Martynas erlernte den Beruf des Zimmermanns, sang im Chor der Kleinlitauer, kämpfte gegen die Germanisierung. 1913 heiratete er und ging als zweiter Mann in die Großwirtschaft von 54 ha im Dorf Jurgiai.

4 Jahre verbrachte er im Ersten Weltkrieg. Nach der Rückkehr wurde er von den Feldbauern des Kreises Klaipėda zu ihrem Vertreter im Staatsrat gewählt, später im Rat des Kreises Klaipėda. Es wurde ihm der Titel des Beraters des Kreises von Klaipėda verliehen. Im Jahre 1922 wurde die Frage von Klaipėda an der Pariser Botschafterkonferenz gelöst. Zu diesem Zweck wurde die Kommission gebildet, in der M. Reisgys den Willen Kleiner Feldbauer vorgelegt hat: Memelland muss an die Republik Litauen angeschlossen worden sein.

Er war aktiver Organisator des Aufstandes von Klaipėda, später – der Mitglied des Direktoriums von Memelland, Vorsitzender des Direktoriums, er bereitete den Plan der wirtschaftlichen und kulturellen Umgestaltung Memellands. Als sich die politische Situation verschärft hatte, bekam er viele Drohungen und 1934 kündigte er das Amt des Vorsitzenden des Direktoriums.

Die Regierung Litauens hat ihn mit dem Gediminas-Orden, der Medaille der Unabhängigkeit, Silberzeichen der Errettung von Klaipėda, Stern von Šiauliai ausgezeichnet. 1941 war er von den Faschisten für die antigermanische Tätigkeit festgenommen. Er saß im Gefängnis in Königsberg, Sachsenhausen, Mauthausen. 1942 war er zu Tode gequält, der Leib wurde im Krematorium verbrannt.

In der Sowjetzeit wurde die Familie verbannt. Als sich die Zeiten geändert hatten, waren die Kinder aus dem Lager freigelassen, aber sie bekamen kein Recht, ins Memelland zurückzukehren. Sie baten um die Genehmigung nach Deutschland zu reisen. 1986 wurde die Denkmaltafel im Dorf Jurgiai enthüllt.

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